In den nächsten zweieinhalb Monaten machen wir eine Pause vom Reisen und mieten uns in eine kleine aber unglaublich gemütliche Hütte ein. Als wir ankommen, stecken wir noch mitten im Herbst und um uns herum leuchten die Wälder in erdigen Gelb-, Orange, Braun- und Rottönen. Diese besondere Zeit wird im Finnischen RUSKA genannt und klinkt in unseren Ohren doch weitaus schöner als Altweibersommer.
Wir spazieren durch die bunten Birkenwälder und sammeln Blau- und Preiselbeeren. Langsamwird es kälter, die Luft klarer und auf einmal stehen wir in der zweiten Oktoberhälfte kniehoch im Schnee. Eisblumen wachsen an den Fensterscheiben und dahinter beobachten wir beinahe täglich Eichhörnchen und Rentiere, die auf der Suche nach Wintervorräten sind. In unserer Hütte riecht es regelmäßig nach Kaminfeuer, selbstgebackenen Brötchen, Apfelkuchen, Glögi, Sauna und Räucherkerzen. Es ist kitschig – schön, warm und urgemütlich. Wir wären kein bisschen verwundert, wenn Hagrid auf ein Butterbier rumkommen würde. In vielen Nächten schlüpfen wir verschlafen in unsere dicken Jacken, um Nordlichter am Himmel zu sehen. Es ist überwältigend, was wir hier in Äkäslompolo, einem kleinen Ort in Mitten von Wäldern und umgeben von Bergen, miterleben dürfen.
Ich mache einen Fotokurs und lerne wie ich mit meiner Canon Kamera Polarlichter einfangen kann.
Nicht weit entfernt befindet sich der Nationalpark Pallas- Yllästunturi. Er zählt zu den größten Finnlands und bietet endlose Wandermöglichkeiten. Wir erkunden den Park im Herbst und im Winter, freunden uns hier mit einheimischen Kuukkelis (Unglückhähern) an und genießen die letzten Sonnenstrahlen.
Allmählich wird es immer kälter und einmal sinkt die Temperatur sogar auf -31° Grad. Die Polarnacht steht vor der Tür. Diese Zeit wird im Finnischen KAAMOS genannt und beschreibt die Zeit in der die Sonne nicht mehr zu sehen ist. Als wir Finnland verlassen, haben wir gerade mal wenige Minuten Tageslicht. In dieser Zeit färbt sich der Himmel in weiche pastellne Farben von Hellrosa bis Hellblau und der Mond leuchtet kräftig. Das sieht einfach unfassbar beeindruckend aus. Und natürlich ist es manchen Tagen einfach nur Grau und ein Schleier aus Wolken und Nebel bedeckt die Umgebung. Für uns war diese Zeit faszinierend und keineswegs deprimierend. Denn überall leuchten Kerzen und Lichterketten, der Schnee erhelltdie Umgebung und die Nordlichter leuchten am Himmel. Erlebnisse wie die Schlittenhundetour in Ivalo bei Nomadic Naali zählen zu unseren absoluten Highlightsunser bisherigen Reise. Und Dank dicker Kleidung, finnischen Winterreifen und Vitamin D hat es uns in dieser Zeit an nichts gefehlt. Außerdem erreichen uns Pakte aus der Heimat, die mit unglaublich viel Liebe gefüllt sind!
Die Fotos sind einfach nur Wow…..auch ohne Hagrid 😉
😍