19/06/2021 – 24/06/2021            Von Tina 

Mücken, Maibaum und Margeriten

Nachdem wir schweren Herzens beschlossen haben unseren bisherigen Lieblingsplatz zu verlassen, verschlägt es uns nach Jönköping.

Eine Stadt am südlichen Ende des Vättern Sees. Des zweitgrößten Sees in ganz Schweden.

Vom Ufer aus betrachtet sieht es ganz eindeutig aus wie ein Meer. Selbst am Horizont ist kein Land zu entdecken.

In Jönköping passiert nichts spektakuläres. Wir besuchen einen echten Schwedischen Ikea (wir benötigten einen Mülleimer und ein Spannbettlaken- unser bisheriges war viel zu groß und schlang sich jede Nacht bedrohlich um mich) und einen Outoorladen. Der Gaskocher, den wir dabei haben, benötigt Kartuschen, die leider einfach nirgendwo in Schweden aufzutreiben sind, somit kommen wir nicht umhin, uns eine alternative Kochmöglichkeit zu besorgen. 

Nach dieser Einkaufstortur bei gefühlten 40 Grad im Schatten, beschließen wir ein Hotel aufzusuchen. Es ist …sagen wir… bescheiden.

Die Wandlampe im Zimmer wackelt bedrohlich, der abgebrochene Klorollenhalter liegt im Kleiderschrank, der Teppichboden ist übersäht mit undefinierbaren Flecken, am Frühstücksbuffet müffelt es nach Sportsocken und unsere Zimmertür sieht von außen aus, als hätte sich jemand gewaltsam zutritt verschaffen wollen. Schön ist anders, aber das Internet funktioniert, sodass wir zumindest an unserem Blog arbeiten können. 

Nach zwei Nächten ziehen wir allerdings auch schon wieder aus und fahren weiter nach Dalarna.

Dort kommen wir an einem kleinen, liebevoll geführten, Campingplatz an. Er liegt an einem Fluss, der sich sanft durch die grüne Landschaft schlängelt. 

In den drei Tagen unseres Aufenthaltes regnet es beinahe ununterbrochen und die Sonne lässt sich erst am letzten Abend kurz bevor sie untergeht blicken, sodass wir viel Zeit im Bus verbringen. Nicht nur aufgrund des Wetters, sondern auch oder vielmehr vor allem, aufgrund der dort heimischen Mückenschwärme. Am ersten Abend vergesse ich mich einmal kurz selbst, vor lauter Wut, auf diese kleinen Vampire. Überall summt und juckt es. Es ist schwülwarm und die Autoscheiben beschlagen von innen, weil ich aus lauter Verzweiflung im Auto unsere Nudeln fürs Abendessen koche.

Immer im Hinterkopf der leise Satz “du hast dir das hier selbstausgesucht”.

Am darauffolgenden Tag bringt Julia ein Mückennetz vom Kiosk mit. Ich bin ihr unendlich dankbar, denn es wird erträglicher.

In der Zeit hören wir viel Harry Potter, freunden uns mit Eichhörnchen an, machen ein kleines Lagerfeuer, schnitzen, sehen uns Filme an, Julia versucht sich am Angeln und hilft der netten Besitzerin des Campingplatzes beim Maibaum schmücken. Als Dank bekommen wir am Morgen unserer Abreise einen wunderschönen Strauß Margeriten geschenkt, den wir für unseres eigenes kleines Midsommarfest gut gebrauchen können.

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Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Liebe Grüße Heike😀

    Geile Bilder 👍👍👍

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